Was ist Sperrgepäck – und welche Kosten fallen an?

Sperrgepäck

Was haben große, unhandliche Koffer, Sportausrüstung und Kinderwagen gemeinsam? Sie fallen unter das Sperrgepäck. Fluggäste, die diese Gegenstände mitnehmen, müssen nicht nur mehr Zeit einplanen. Auch zusätzliche Kosten sind möglich. Doch Sperrgepäck ist nicht gleich Sperrgepäck. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Regeln für welche Gepäckstücke gelten und was Reisende beim Transport beachten sollten.

Was unterscheidet Sperrgepäck von regulärem Gepäck?

Als Sperrgepäck bezeichnet man Gepäckstücke, die nicht auf dem regulären Förderband transportiert werden können. Grund dafür sind zu große oder ungewöhnliche Maße. Zu Sperrgepäck zählen Dinge wie Rollstühle, Kinderwagen, Musikinstrumente und medizinische Geräte. Auch manche Taschen und Rucksäcke fallen darunter, wenn sie aufgrund ihrer Form nicht für das Förderband geeignet sind.

Was ist der Unterschied zwischen Sperrgepäck, Übergepäck und Sondergepäck?

Die Begriffe Sperrgepäck, Übergepäck und Sondergepäck werden oft synonym gebraucht – auch von Airlines. Im Detail gibt es jedoch Unterschiede.
  • Sperrgepäck zeichnet sich durch ungewöhnliche oder zu große Maße aus.
  • Unter Übergepäck fallen Gepäckstücke, die das maximal zulässige Gewicht übersteigen.
  • Sondergepäck erfordert spezielle Handhabung. Dazu gehören z. B. empfindliche Gegenstände wie Musikinstrumente oder Sportgeräte.
  • Wie schwer darf Sperrgepäck sein?

    Das letzte Wort bei dieser Frage hat die Airline. Doch generell gilt: Einzelne Gepäckstücke dürfen ein Gewicht von 30 oder 32 kg nicht übersteigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um reguläres Gepäck oder Sperrgepäck handelt. Für jedes Kilogramm über der erlaubten Höchstgrenze fallen Gebühren an.

    Ein Beispiel: In Ihrem Ticket ist ein Aufgabe-Gepäck mit maximal 23 kg Gewicht enthalten. Sie geben am Schalter einen Koffer auf, der jedoch 25 kg wiegt. Pro zusätzlichem Kilogramm berechnet die Airline Ihnen 10–20 Euro. Ist das Gepäckstück deutlich zu schwer, kann die Beförderung verweigert werden. In diesem Fall besteht nur noch die Möglichkeit, Gewicht zu reduzieren oder das Gepäckstück per Luftpost zu verschicken.

    Doch Vorsicht: Luftpost ist kein Service der Airline. Sie müssen sich dafür an einen Cargo-Schalter wenden. Eine Garantie dafür, dass das Gepäckstück sofort transportiert werden kann, gibt es nicht. Darum empfiehlt es sich unbedingt, das Gepäck vor dem Check-in zu wiegen und die Beförderung im Voraus zu organisieren.

    Wo wird Sperrgepäck aufgegeben?

    Für gewöhnlich geben Reisende ihr Gepäck direkt am Check-in-Schalter auf. Dort wird das Gepäck gescannt, mit einem Aufkleber versehen und zum Flugzeug transportiert.

    Sperrgepäck wird hingegen an speziellen Schaltern aufgegeben. Da Reisende meist nicht wissen, wo sich dieser befindet, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
  • Suchen Sie den Check-in-Schalter auf und weisen Sie die Mitarbeiter darauf hin, dass Sie mit Sperrgepäck reisen. Evtl. haben Sie dieses schon im Vorfeld angemeldet.
  • Sie erhalten nun Ihre Bordkarte und einen Gepäckanhänger für das Sperrgepäck.
  • Die Mitarbeiter verraten Ihnen, zu welchem Sperrgepäck-Schalter Sie gehen müssen. Dort können Sie das Gepäckstück aufgeben.
  • Natürlich kann sich der Check-in durch diesen Prozess verzögern. Es empfiehlt sich also, mehr Zeit einzuplanen – vor allem zu beliebten Reisezeiten wie den Ferien.

    Muss ich Sperrgepäck anmelden?

    Meistens ist es nötig, Sperr- und Sondergepäck vor dem Flug anzumelden. Die Vorlaufzeit hängt dabei von der Airline ab. 24, 48 oder sogar 72 Stunden im Voraus sind die Regel. Wer dies versäumt, muss mit zusätzlichen Kosten am Flughafen rechnen. Im ungünstigsten Fall – z. B., wenn der Frachtraum bereits voll ist – kann die Airline die Mitnahme sogar verweigern. Sperrgepäck lässt sich meist online bei der Buchung hinzufügen.

    Natürlich gibt es Ausnahmen. Evtl. stellt sich erst beim Check-in heraus, dass ein Koffer oder Rucksack unter Sperrgepäck fällt. Hervorstehende Teile wie Gurte, Schnallen oder Schienen könnten die Beförderung auf dem Transportband erschweren bzw. die Sicherheit beeinträchtigen. In diesem Fall liegt es im Ermessen des Check-in-Personals, das Gepäckstück als Sperrgepäck zu deklarieren. Die Aufgabe am Sperrgepäck-Schalter ist dann oft kostenlos und erfordert keine vorherige Anmeldung.

    Wo muss ich mein Sperrgepäck bei der Ankunft abholen? 

    Sperrgepäck kann nicht auf dem regulären Transportband befördert werden. Darum müssen Sie nach der Ankunft zu einem speziellen Bereich gehen, der als „Sperrgepäck-Ausgabe“ oder „Bulky Baggage“ deklariert ist. Die Ausgabe kann etwas länger dauern als bei regulärem Gepäck, da es manuell transportiert werden muss. Reisende sollten also mehr Zeit einplanen.

    Was kostet Sperrgepäck?

    Nicht immer ist Sperrgepäck mit zusätzlichen Kosten verbunden. Manche Airlines behandeln es wie normales Gepäck, solange das erlaubte Gesamtgewicht nicht überschritten wird. Ist dies doch der Fall? Dann fallen meist 10–20 Euro pro zusätzlichem Kilogramm und Flugstrecke an.

    Andere Airlines verlangen für jedes Sperrgepäck einen Zuschlag – ungeachtet des Gewichts. Die Höhe hängt generell von drei Faktoren ab:

  • Strecke (Kurz-, Mittel- oder Langstrecke)
  • Art des Gepäcks (einfaches Sperrgepäck oder empfindliches Sondergepäck)
  • Anmeldung (Online im Voraus oder erst am Flughafen)
  • Generell rangieren die Kosten zwischen 50 und 200 Euro.

    Welches Sperrgepäck ist kostenlos?

    Für bestimmte Gepäckstücke fallen normalerweise keine Extra-Gebühren an – auch wenn diese zum Sperrgepäck zählen. Beispiele sind Kinderwagen, Kindersitze für das Auto, Rollstühle, Gehhilfen oder medizinische Gerätschaften. Bei Letzteren kann ein ärztliches Attest notwendig sein.

    Was ist Sportgepäck?

    Unter Sportgepäck fallen Gegenstände wie Surfbretter, Fahrräder, Skier und Golfschläger – also Equipment, das zur Ausübung einer Sportart benötigt wird. Dieses zählt zum Sperr- oder Sondergepäck. Das heißt, es muss gesondert aufgegeben und ggf. bezahlt werden. Die Kosten variieren je nach Art des Sportgepäcks sowie Maßen und Gewicht. Außerdem werden oft spezielle Transportboxen verlangt, damit das Sportgepäck während des Flugs nicht beschädigt wird.

    Großes, sperriges Sportgepäck muss meist vorher angemeldet werden. Für kleinere Gerätschaften kann diese Regelung je nach Airline entfallen.

    Besonders strenge Regelungen gelten für Jagd- und Sportwaffen. Diese müssen getrennt von der Munition und in abschließbaren Koffern transportiert werden. Außerdem ist je nach Waffe der Nachweis von Einfuhrgenehmigungen und Lizenzen (z. B. Waffenschein) nötig.

    Zählen Haustiere als Sperrgepäck?

    Haustiere, die ein bestimmtes Gewicht (meistens 8 oder 10 kg) überschreiten, dürfen nicht in der Kabine mitreisen. Sie werden stattdessen im beheizten Bereich des Frachtraums transportiert und zählen zum Sperrgepäck. Eine vorherige Anmeldung bei der Airline ist nötig.

    Haustierbesitzer benötigen meist eine spezielle Transportbox. Außerdem werden zusätzliche Kosten berechnet. Diese richten sich nach Transport-Art (Kabine oder Frachtraum) und Gewicht des Tiers. Die Bandbreite reicht von 30 bis zu 500 Euro oder mehr.

    Auch größere Haustiere dürfen unter Umständen in der Kabine mitreisen. Dazu zählen z. B. Blindenhunde und Assistenzhunde, auf die der Fluggast angewiesen ist. Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sind meistens in der Kabine verboten. Dasselbe gilt für Vögel, Reptilien und Amphibien.
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